Drunt in da greana Au
steht a Birnbaam schee blau, juchäh.
Drunt in da greana Au
steht a Birnbaam schee blau.
I loan an dem Baamerl
und blinzelt nüber in de Zeit,
wo se hinterm Kare seim Ohrwaschl
a Spreizn eikreit.
Sei Spezi, da Lucke,
is Privatier vo Beruf,
a pomadnpappada Strizzi
mit am hoibseidanan Ruf.
Aufgschwanzt wia de Gigerl
ghörns zur Vorstadt-Hotvoläh,
doch statt arbatn und schwitzn
danzns liaber an Frassäh
mit weite Hosn
und spitzige Schuah,
a Rosn im Knopfloch
und Zickzackfrisur.
Drunt in da greana Au
steht a Birnbaam schee blau, juchäh.
Drunt in da greana Au
steht a Birnbaam schee blau.
Niedrige Häuserl,
windschiaf und oid,
stehngan am Mühlbach
romantisch und koid.
Scheinbar wuid durchanander
und planlos higstellt,
zwischen schiach krumme Gasserl
a eigene Welt,
wo Mühlradl klappern,
Waschweiber plappern,
Loaterwagerl rattern,
Ganserl schnattern,
Hendl gackern
und Gigerl krahn,
aso,
wia wenns eahna grad an Kragn odrahn.
In de Kastanien zwitschert’s,
d’ Frösch hörst im Schilf,
nur Kirchnglockn san lauter,
de, vo Mariahilf.
Es is ein Vorstadtkonzert
von bsondrer Natur
und de Hammerschmiedn,
de schlagt an Takt dazua.
Mei, und wenn dann erst da Salvator ruft,
liegt aa no a Musi in da Luft,
wo auf bierverschmierten Wirtshaustischen
se d’ Leit an Foam vom Mei wegwischn,
gmüatlich eahna Brotzeit mampfa
und bsuffa zu de Landler stampfa.
Schlagt’s vo Giasing zwölfe dann,
siecht ma a glüahrats Geistergspann,
wia’s oberauscht an Nockherberg,
doch dees, des is koa Deifeswerk.
Da Zacherl hockt am Bock und lacht,
sei Liad klingt schaurig durch die Nacht.
Da drunt in da greana Au
steht a Birnbaam schee blau, juchäh.
Drunt in da greana Au
steht a Birnbaam schee blau.
Und auf am Astl hockt a Spatz,
wetzt sein kloana Schnawe,
peckt an de oidn Kletzn hi
und schaugt owe.
Er siecht a Vorstadt, a guatmütige Glucke,
mit Helden wiar an Kare und an Lucke,
dunkle Gestalten,
wia Grattler und Langfinger,
traurige,
wiar an Buchbinder Wanninger.
Sie is Hoamat für
Handwerker, Gaukler, Hausierer,
Hadernsammler und Papierer,
Makkaroninudlmacher,
Bäcker, de as Brot rausbacha,
Mörtlschuxn, Stadtturmpfeifer,
Pfannaflicker, Scherenschleifer,
Rossknecht, Goaß- und Schweinehirt
und an Wirt.
Bauern,
de as Gmüas obaun,
Brauer,
de as Bier guat braun,
Metzger,
de as Fleisch herhaun,
und Fiaker,
de gern d’ Straß vasaun.
(Drum braucht ma
Trambahnschienenritzenreinigungsfraun!)
A bucklige Vorstadt is
net nur für Ratzn a Paradies,
sondern aa für Indianer,
kloane, rotbackade, barfuaßade Gribben,
de vom Sieg über de Giasinger traama
drentahoib vom Mississippi.
Und auf d’ Nacht kimmt da Laterndlmo,
schlurft ums Eck ganz müad,
er zünd dann de Laterndl o,
singt leis des oide Liad.
Drunt in da greana Au
steht a Birnbaam schee blau, juchäh.
Drunt in da greana Au
steht a Birnbaam schee blau.
Znachst war i auf da Duit,
hat aa oana des Liadl gspuit.
Hat mi gfreit,
weil zwischen Blechspuizeug und Butterschaffe,
oide Schuah und sonstigs Graffe,
konn i fei no heit
strawanzen in da oidn Zeit.